Thomas Heyl + Klaus Schultze

raumwerk #18

Thomas Heyl Bilder + Klaus Schultze Skulptur
Rendezvous

Ausstellungsdauer 
11. Mai – 24. Juni 2023 

Wir zeigen neue Arbeiten auf Papier von Thomas Heyl und Skulpturen von Klaus Schultze. 

Ort: Die Ausstellung findet an zwei Orten statt!
Kunststück – 
Wohnen Kunst Design | Herrenstraße 16 | 86911 Dießen 
raumwerk Concept-Store und Galerie | Schwanthalerstraße 125 | 80339 München (Westend) 

Finissage mit den Künstlern + Gästen
Kunststück in Dießen
Sonntag, den 25. Juni 14–18 Uhr


Gespräch

Im Rahmen der Finissage im Kunststück in Dießen sprechen wir mit den Künstlern und unserem Gast Wolfgang Lösche, der als Leiter der Galerie Handwerk in München ein langjähriger Wegbegleiter Klaus Schultzes ist.

Beginn: 14.30 Uhr

Lesung in Erinnerung an Philipp Luidl (1930–2015)
Angeregt durch die persönliche Verbindung beider Künstler zu dem Dießener Philipp Luidl (Typograph, Gestalter, Autor und Lyriker), lassen wir mit unserm zweiten Gast, seiner Tochter Katharina Luidl, den Tag mit Lyrik und Prosa ausklingen: 

wenn der himmel oben bleibt
Sprachlich knapp und inhaltlich weit – ein Einblick in seine Dießner Kindheit und Jugend am See.

Beginn: 16.00 Uhr

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Klaus Schultze
1927 in Frankfurt am Main geboren, lebt Klaus Schultze nach seiner Töpferlehre in Konstanz als junger Künstler knapp dreißig Jahre in Frankreich. Anfang der 1950er Jahre inspiriert und ermutigt ihn das Leben in einem künstlerisch aktiven Umfeld in Paris zur freien künstlerischen Arbeit. 
1979 bis 1993 hatte Schultze die Professur für Keramik an der Akademie der Bildenden Künste München inne.
Bekannt ist Klaus Schultze vor allem für seine großformatigen Skulpturen und Kunst-am-Bau-Projekte wie beispielsweise die Brunnen- und Platzgestaltung des Münchner Rotkreuzplatzes oder zahlreiche weitere Arbeiten im öffentlichen Raum, vorwiegend in Deutschland und Frankreich, aber auch der Schweiz und Belgien.
1969 entdeckt er in Siena den Ziegelstein als ideales Material für seine künstlerische Tätigkeit, denn dieser ist vielseitig einsetzbar, handlich, bruchsicher und wetterbeständig. Der Ziegelstein lässt sich zu freien Formen fügen und Schultze erschafft daraus neue, ganz eigene Formschöpfungen.
Mit dieser Technik setzte Schultze viele seiner Kunst am Bau Projekte um: archaische und kubisch-rudimentäre Skulpturen, die in Räume eingreifen, Plätze beleben und formen, kinetische Brunnen und geschwungene Mauern, aus denen Figuren wachsen, ebenso wie freistehende, in den Himmel ragende Fantasiefiguren wie einen Schutzengel, der stabil auf einem Fuß stehend seine mit farbigen Intarsien geschmückten Flügel zum Schutz und zur Freude des Betrachters ausbreitet.
Schultze kombiniert auch keramikfremde Materialien wie Metall und Holz, er setzt keramische, farbig glasierte Bruchstücke und farbig ummantelte Kabel als Intarsien ein und kreiert so ausdrucksstarke Skulpturen mit sinnlicher Anmut. Klaus Schultzes Werke strahlen spielerische Leichtigkeit, kindliche Unbekümmertheit und Lebensfreude aus und zeugen von seiner immensen Schaffens- und Experimentierfreude. 

Bis heute ist Klaus Schultze künstlerisch tätig, es entstehend weiterhin groß- und kleinformatige Arbeiten, auch in Zusammenarbeit mit seiner Frau, der Künstlerin Nica Haug.

Thomas Heyl
Thomas Heyl, 1960 in Coburg geboren, studierte 1980-86 Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste in München. Seit 2006 ist er als Professor für Kunst und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg tätig.
Die vielschichtigen, virtuosen Arbeiten auf Papier zeichnen sich durch die vielfachen Überlagerungen der Farbschichten und Ebenen, das Repertoire an Formen wie Geflechte, Bänder oder Blasen und die eindeutigen Eingriffe durch klare Kanten oder scharfe Schnitte aus. Es finden sich aber auch zeichnerische Momente – unbändig oder präzise gesetzt. Lasierende und deckende Farbflächen, die er mittels Pinsel, Pinselstiel, Fingern oder Rakeln in lebhaft, spontanen Bewegungen aufbringt, überlagern und durchdringen sich. Damit verleiht er seinen Bildwerken eine überraschende Dreidimensionalität. 
Heyl arbeitet in zwei Techniken: der Malerei und dem Papierschnitt, beides auf dem Bildträger Papier.
Bei seinen Papierschnitten reißt oder schneidet er mit klarer Präzision geometrisch-exakte oder freie, organisch-bewegte Fehlstellen in die bemalte Papieroberfläche, durch die Schattenbildung der herausgelösten Formgebilde vermischen sich optische und reale Räume.
Thomas Heyl spielt mit unserer Wahrnehmung: wir sehen Flächen und denken »Raum«.
Mit seinen oft sprechenden Titeln bietet Heyl uns einen zusätzlichen Zugang zu dem Gezeigten, die Titel sind niemals konkret, aber als sprachlich-informelle Assoziationsangebote gemeint.

Wir wünschen viel Vergnügen und freuen uns auf regen Besuch und Austausch.