raumwerk # 6 Heike Pillemann

raumwerk #6

Ausstellung

Heike Pillemann 
Verwinkelte Geschichten
Malerei | Zeichnung | Collagen

Ausstellungsdauer 
11. Oktober 2018 – 24. November 2018

 

Auszug aus einer Eröffnungsrede
von Anton Schmid 
zu den Arbeiten von Heike Pillemann

»Heike Pillemanns unerschöpfliche Fundgrube ist die kleine alltägliche Welt ringsum mit ihrem Aufeinandertreffen von Inkompatiblem, Kuriosem und leicht Schrägem. Alles ist ihr Bühne, von den aberwitzigsten Rollenträgern bespielt, eine Tinguely’sche Groteskmaschinerie. Für Heike Pillemann gilt: Das Gute, bzw. Brauchbare, um Goethe abzuwandeln, liegt so nah. Wenn sie sich mit dem Fahrrad auf den Weg ins Atelier macht, auf einer Parkbank sitzend ein Buch liest, Fußgänger und Autofahrer in ihrer jeweils verbissen gegensätzlichen Art am Verkehr teilzunehmen beobachtet, die bei Regenwetter zu Bespritzern und Bespritzten werden, wenn sie im Stehcafé zwei kauzig parlierende Damen mit am Tisch hat, dann ist ihr das bereits bildnerisches Rohmaterial zuhauf.

Das Augenzwinkern einer Teekanne, die gezierte Pose, die als unfreiwillig komische Verrenkung ausfällt, ein Radfahrer, der sich auf seinem eigentlich nicht funktionsfähigen, weil fragmentierten Vehikel fortbewegt, das Durcheinander, das nur eine andere, aber durchaus reizvolle Form des Miteinanders sein kann, die verquere Physiognomie eines alten Stuhls, das aufdringliche Scheinen einer in die Jahre gekommenen Hängelampe, Figuren, die unbewusst Teil von Maschinerien und Mechanismen sind, sich dabei aber sehr autonom vorkommen, Missverständnisse, die aufs Miss-Sprechen verweisen, all das und mehr kommt in ihren Bildern aufblitzend zur Sprache. «