Ludwig Arnold verlängert

raumwerk #4

Ausstellung

Ludwig Arnold Bilder

Ausstellung verlängert – mit zwei neuen Bildern 
bis 3. März  2018

 

Ludwig Arnold Bilder

Die Motive in der Malerei von Ludwig Arnold stehen alle gleichberechtigt nebeneinander – Landschaften, Skylines, Straßenfluchten, Flugzeuge, Autos, Tiere Pflanzen, Bäume und Wälder. Der Farbauftrag erfolgt in schwungvollen, breiten Pinselstrichen, die sich erst bei entsprechendem Abstand plastisch zum Bildmotiv zusammenfügen. 

Als Vorlage für seine Motive wählt der Maler Fotos aus einem Fundus, den er über die Jahre aus Zeitungsartikeln und Werbeanzeigen gesammelt hat. Diese Fotos sind aufgrund ihrer Zweckgebundenheit schon entsprechend plakativ, bebildern etwas klischeehaft. Daraus wählt er das für ihn Wesentliche, manchmal auch nur ein Detail, das wie ein Close up herangezoomt wird. Dem Betrachter bleibt es dann überlassen, das Motiv imaginär zu ergänzen. Eine häufig gestellte Frage an den Maler gilt dem dargestellten Ort, weil wir trotz der skizzenhaften Ausführung bekannte Landschaften oder Stadtsilhouetten zu erkennen meinen. Aber sämtliche Arbeiten sind »ohne Titel«, denn es geht nicht um die Wiedergabe von etwas Konkretem, sondern um »Peinture«, um die Malerei als Akt des Malens an sich, um die Wiedergabe von Licht und Farbe. Die Motive fungieren als Träger, die Farbigkeit ist allerdings sehr wichtig. Einzelne Motive werden in verschiedenen Tönen repetiert und erzeugen unterschiedliche Stimmungen, zeigen andere Lichtverhältnisse, entfalten in wechselnden Formaten eine neue Wirkung. In der Wiederholung zeigt sich neben der Reduktion auf wenige gestische Striche eine Haltung, die Ludwig Arnolds Malerei in die Nähe der Zen-Kalligraphie rückt. Dort wird ein Sujet mit wenigen Pinselstrichen erfasst. Dies übt der Zen-Meister sein Leben lang, in meditativer Wiederholung, bis zur Vollkommenheit. Diese Haltung findet sich in der ebenfalls sehr kontemplativen Verdichtung auf den Bildern Ludwig Arnolds. Mit seinen Motiven und Farben bleibt er jedoch ganz in der westlichen Kultur verwurzelt. Ironisch spielt Ludwig Arnold mit der Wahrnehmung des Betrachters. Dieser darf, wenn er sich genügend Zeit für die Bilder des Malers nimmt, beglückt eine Auszeit von der täglichen Bilderflut genießen.